Baden-Baden: Hassparolen gegen Biker auf der B500

  • Wahnsinn, welch groteske Formen der Hass annehmen kann =O

    In Südschwarzwald ist die B500 recht uninteressant. Je weiter nördlich man fährt, desto kurviger und attraktiver wird sie.

    Höhe Baden-Baden muss wirklich der Bär los sein. Darum wurden wegen den Posern schon vor einiger Zeit beliebte Parkplätze zum Zuschauen des Tuns gesperrt.

    https://www.swr.de/swraktuell/bad…r-b500-106.html

    Siehe auch #rennleitung110 auf Facebook.

  • Mit den Schmierereien kann ich umgehen, auch wenn ich sie deplaziert finde. Mir ist es aber bei weitem lieber, wenn er sich in Wort und Schrift versucht. Andere bemühen sich, Öle und vergleichbare Stoffe zu verteilen. Das ist dann richtig gefährlich. Bei solchen Themen frage ich mich immer, weshalb jemand so etwas tut. Unmut, Verzeiflung, Hass? Und die Usache dafür? Rauf, runter, rauf, runter,... Motorräder sind doch keine Nähmaschinen! Hier ist Selbstreflexion seitens der Motorradfahrer gefragt.

    Ich verstehe nicht, weshalb die Polizei nicht einfach die besagten Videos analysiert, die Tempi der Fahrer berechnet und sie entsprechend der Vergehen (meist sind es mehrere) büsst. Unkonstante Tempi? Wo lieg das Problem? Wer eine gewisse Strecke in einer gewissen Zeit durchfährt hat Tempo X drauf, und das würde ich ich Rechnung stellen. Übrigens: das Berechnen einer im Video gefahrenen Geschwindigkeit ist 'bubieifach'. Ich kann das sogar, und das will was heissen! Ich habe mir gerade so ein Video zur Hälfte angesehen. Da wurde der Tacho verpixelt. Dumm nur, dass gut zu erkennen ist, dass er im 70er eine dreistellige Zahl aufweist! In dubio pro reo. Als Exekutive würde ich bei diesem Beispiel eifnach von 30 km/h zu viel ausgehen. Dazu kommt noch das Überholen über die Sicherheitslinie. Keine Ahnung, wie das in Deutschland geahndet wird, aber einige Euros sind da sicher herauszuholen. Das waren nur zwei Vergehen, die ich als Laie gefunden habe. Ich bin sicher, ein Profi fände da bestimmt mehr Verfehlungen.

    Die Sperrung der Parkplätze halte ich für unnötig und falsch. Da gibt es bessere Alternativen, welche die Poser erst recht von solchen Streckenabschnitten fernhält. Ein Beispiel sind Rüttelstreifen. Vor, in und nach der Kurve, sodass ein Durchfahren der Kurve nur noch mit dem gewünschten Tempo möglich ist. Auch der rot-weisse Anstrich einiger Leitplanken halte ich für falsch. Sie suggereieren dem minderbemittelten Verkehrsteilnehmer, er befände sich auf einer Rennstrecke. Blitzer könnten ebenfalls Abhilfe schaffen. Solls günstiger werden, so würde ich gewisse Strecken für Motorradfahrer einfach sperren. Zum Beispiel während der Bikesaison oder eben an Samstagen, Sonntagen und an Feiertagen. Ich höre schon den Aufschrei mancher Motorradfahrer. Na und? Bei der Schauinsland funktioniert es auch. Road Pricing wäre noch eine Idee. Wer die Strecke befahren will, der bezahlt. Vorteil, man wüsste, welche Fahrzeuge sich auf der Strecke befinden. Bei Bedarf könnte man gezielt intervenieren. Nachteil: teuer weil aufwendig in der Umsetzung. Ich bin sicher, da liessen sich noch einige Ideen finden, die die 'Spielwiese' für selbsternannte Rennfahrer ungastlich machen würden.

    Und der Rest, der sich an die Vorgaben hält? Ganz einfach: Mitgegangen, mitgehangen! Wenn zum Schutze unbeteiligter - namentlich einer leidenden Bevölkerung oder etwaiger dritter - solch drastische Massnahmen nötig werden, dann sollte man die Massnahmen so lange aufrecht erhalten, bis die Probleme gelöst sind. Egoismus und Empathielosigkeit einiger weniger Individuen seis gedankt.

  • Danke Wake für diese Zusammenfassung - gut geschrieben :thumbup:

    Hier ist Selbstreflexion seitens der Motorradfahrer gefragt.

    Daran happert es i.d.R. bei den Verursachern :wacko:

    Unkonstante Tempi? Wo lieg das Problem?

    Da ist kein Problem - das ist mit den heutigen Methoden sogar recht präzise möglich.

    Ist halt mit einem gewissen Aufwand verbunden.

    Wie Rick Lowag von der Rennleitung 110 treffend bemerkte, sind/wären die lokalen Behörden in der Pflicht, etwas Aufwand zu betreiben.

    Stattdessen wird der Weg des geringsten Widerstandes beschritten.

  • Solls günstiger werden, so würde ich gewisse Strecken für Motorradfahrer einfach sperren. Zum Beispiel während der Bikesaison oder eben an Samstagen, Sonntagen und an Feiertagen. Ich höre schon den Aufschrei mancher Motorradfahrer. Na und? Bei der Schauinsland funktioniert es auch.

    Und der Rest, der sich an die Vorgaben hält? Ganz einfach: Mitgegangen, mitgehangen! Wenn zum Schutze unbeteiligter - namentlich einer leidenden Bevölkerung oder etwaiger dritter - solch drastische Massnahmen nötig werden, dann sollte man die Massnahmen so lange aufrecht erhalten, bis die Probleme gelöst sind. Egoismus und Empathielosigkeit einiger weniger Individuen seis gedankt.

    Echt jetzt? Da kann man dann auch alle Grillstellen sperren, wegen einiger dummen die ihr Abfall liegen lassen. Nur als ein Beispiel. Die Methode kann man dann flächendeckend bei allen Problemen durchsetzen. Sowas will wohl niemand wirklich.

  • Echt jetzt? Da kann man dann auch alle Grillstellen sperren, wegen einiger dummen die ihr Abfall liegen lassen. Nur als ein Beispiel. Die Methode kann man dann flächendeckend bei allen Problemen durchsetzen. Sowas will wohl niemand wirklich.

    Ja, echt jetzt. Der Unterschied liegt nämlich darin, dass es bei den Grillstellen (und auch anderswo) 'niemanden' interessiert. Wäre der Leidensdruck zu gross, dann wäre das dort auch Thema.

    Auch wenn ich gegen die Kollektivbestrafung bin, so habe ich dennoch Verständnis für das Vorgehen lärmgeplagter Regionen. Ob es uns gefällt, oder nicht. Sperrungen sind ein probates Mittel, um den Druck in useren Reihen zu erhöhen. Ausser den Medien interessiert sich nämlich niemand für die Schmierereien und gesperrte Strecken oder Parkplätze sind mir lieber als Öl auf der Fahrbahn.

  • Das Problem liegt offenbar darin, dass der Deutschen Polizei die rechtlichen Grundlagen fehlen, das Geschehen effizient einzudämmen.

    Die Bussen für zu schnelles Fahren sind ein Witz, Kameraüberwchungen werden am Datenschutz scheitern und die Spezialisten mit entfernten DB-Killern können, so sie die Teile dabei haben und vor Ort wieder einbauen können, weiterfahren.

    Es müsste die Grundlage geschaffen werden, einige Delikte und Wiederholungstäter ein längeres Fahrverbot in D aussprechen zu können.

    Dafür sollten sich die Anwohner einsetzen.

    Für ein generelles Tempolimit oder Fahrverbot, welches auch die vernünftigen 98% trifft, bin ich jedenfalls nicht.

    Ich kann nichts dafür, ich bin so... :crazy:

    When nothing goes right ... go left! :thumbup:

  • ... Für ein generelles Tempolimit oder Fahrverbot, welches auch die vernünftigen 98% trifft, bin ich jedenfalls nicht.

    Ich kann die getroffenen Massnahmen durchaus nachvollziehen, denn es sind die einzigen Möglichkeiteten, die uns Motorradfahrer schmerzen. Anders lässt sich das Problem nicht lösen.

    Bei den 98% sind wir uneins. Wir, die weit weg vom eigentlichen Geschehen wohnen, wir haben halbwegs unsere Ruhe. Die Bevölkerung, deren Täler und Berge beschallt werden, die ist dem Treiben immer ausgesetzt - insbesondere dann, wenn sie sich in der Erholungsphase (z. B. dem Wochenende) befindet. Genau da wird auch der vernünftige Motorradfahrer zum Störfaktor. Wenn dann der "Bär" los ist, wie roberto es treffend formulierte, dann ist der "Knatsch" zwangsläufig vorprogrammiert.

  • Bei den 98% sind wir uneins.

    Da wäre ich doch froh um eine korrigierte und genaue Prozentangabe, am liebsten inklusive der mathematisch-statistischen Grundlagen dazu.

    The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, and wiser people so full of doubts. (Bertrand Russell)

  • Andere bemühen sich, Öle und vergleichbare Stoffe zu verteilen. Das ist dann richtig gefährlich.

    Dies wurde heute Morgen dementiert. Fakt sind die Schmierereien und Hassparolen, von absichtlich verschütteten Schmiermitteln weiss die örtliche Polizei nichts.

    Trotzdem ist die Entwicklung besorgniserregend.

  • Es ist allerdings schon geschehen, nicht in diesem Zusammenhang zwar, sondern früher mal. Das hat auch zu einem tödlichen Unfall eines Bikers geführt. Die Quelle muss ich allerdings zuerst wieder finden.

    The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, and wiser people so full of doubts. (Bertrand Russell)

  • Da wäre ich doch froh um eine korrigierte und genaue Prozentangabe, am liebsten inklusive der mathematisch-statistischen Grundlagen dazu.

    Benötigst du absolute Zahlen? Da wäre ich doch froh, du würdest dich selbst darum bemühen. 😉

    Gönne dir einmal eine lange Pause (so gegen 2 Stunden) bei schönem Wetter am Wochenende und geniesse den Sound beschleunigender Fahrzeuge. Z. B. auf dem Raten. Du wirst feststellen, dass die Prozentzahl bei weitem über 2% liegt und das, ohne eine "Strichliliste" zu führen. Ich habs ausprobiert, während mein Roller hinter dem Haus geladen hat. Es ist auch so, dass laute Autos die Minderheit bilden. Das mit Abstand lauteste Fahrzeug war übrigens ein 911 GT2. Wie auch diverse Motorräder hörte man diesen lange bevor man ihn zu Gesicht bekam. Es ist mir durchaus Bewusst, dass es sich bei meiner Wartezeit um eine Momentaufnahme handelt. Für schöne Wochenendtage dürfte sie aber typisch sein.

  • Da wäre ich doch froh um eine korrigierte und genaue Prozentangabe, am liebsten inklusive der mathematisch-statistischen Grundlagen dazu.

    Kann ich nicht, war eine reine Gefühlszahl (obwohl diese noch optimistisch sein dürfte).

    Die Grätchenfrage für mich stellt sich wie folgt.

    Soweit ich Wake verstanden habe, ist die Summe aller Töfffahrer das Problem.

    Mag sein, dass das unter den Anwohnern auch so empfunden wird.

    Hier wären als Lösung tatsächlich nur Fahrverbote angesagt.

    Wo mein Verständnis aber an seine Grenzen stösst, ist das wiederholte Befahren einer Strecke zwecks "Optimierung" der Streckenzeit (gem. Ursprungspost), das Entfernen von DB-Killern oder das bewusst hochtourige Fahren.

    IMHO sollte dagegen mit wirksamen Mitteln vorgegangen werden.

    Sollte es dann immer noch "zu laut" sein (wo immer auch diese Grenze gezogen werden muss), wären nur noch verkehrsreduzierende Massnahmen die Lösung.

    Dass Methoden wie bspw. in Österreich von einigen Politikern gerne auf die CH umgemünzt werden wollen, finde ich persönlich hochgradig unpassend.

    Denn meine Beobachtung (Achtung Martin: nicht statistisch oder mathematisch belegbar) ist, dass getunte Autos mit "Sport"auspuffanlagen, grunzenden Pop-Off - Ventilen o.ä. viel mehr Lärm verursachen als Töffs.

    Also wenn schon Lärmreduktion, dann bitte auf alle Fahrzeugkategorien.

    Ich kann nichts dafür, ich bin so... :crazy:

    When nothing goes right ... go left! :thumbup:

  • Kann ich nicht, war eine reine Gefühlszahl (obwohl diese noch optimistisch sein dürfte).

    Meine Frage richtete sich an Wake, nicht an dich. Unterdessen weiss ich, dass auch seine Angabe eine gefühlte Zahl war und damit sehr subjektiv. Es ist nur so, dass man diese Zahl (manchmal steht da auch 95%) immer wieder hört. Beim Rest der Argumente bin ich mit dir einer Meinung. Es gibt nun mal Grundsätze für das Recht. Es ist auch in der Nähe des Flughafens ziemlich laut. Das heisst aber nicht, dass man ihn schliessen kann, wenn einige Bewohner das fordern. Ein anderer Grundsatz verbietet die Willkür bei getroffenen Massnahmen. Streckensperrungen nicht aufgrund des Vergehens (sinnlose und zu hohe Lautstärke) sondern einzig und allein aufgrund der Fahrzeugkategorie (Motorrad) fällt meines Erachtens deutlich darunter.

    The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, and wiser people so full of doubts. (Bertrand Russell)

  • die normale Durchschnittsdose ist ja auch kein behender drehfreudiger F1 Wagen.....ansonsten würden die Töffs möglicherweise gar nicht auffallen........oder wäre bei vielen z.b. ein Super Seven ihr normales alltags Auto.....würde mich doch wunder nehmen wie diese dann damit doch immer wieder (gerne) fahren würden......

    und


    vor Jahren zerlegte es praktisch jeden Donnerstag einen aufm Hauenstein.......seit die Zuschauerkurve zugeschüttet wurde (s.ä.wie parkierverbot) und das ganze erst noch auf 60 limitiert wurde......tote Hose in jeder Hinsicht

    4 Mal editiert, zuletzt von chrigi (23. August 2021 um 16:30)

  • ....wir waren letzte Woche in einem kleinen Dorf in Frankreich am Mittagessen auf einer kleinen Terrasse. ...da fuhr ein, wohl Einheimischer , Jugendlicher mit einer 50 ccm Supermoto 3 mal vorbei. .....schreeeeeeeecklich :fie: dieser Lärm. ....so oder ähnlich wirds wohl an einer vielbefahrenen Strasse im BF sein.

    DAS LEBEN WIRD NICHT GEMESSEN AN DER ZAHL DER ATEMZÜGE, SONDERN AN DEN ORTEN UND MOMENTEN, DIE UNS DEN ATEM RAUBEN! —

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!